E-Junioren : Spielbericht (2007/2008)
6. Spieltag - 06.06.2008 17:00 Uhr
SpVgg Wildenroth | SC Fürstenfeldbruck | |||
2 | : | 3 | ||
(1 | : | 1) |
E1 kann beim 3:2 Erfolg gegen Wildenroth nicht überzeugen
Mit einer insgesamt mäßigen Leistung erspielte sich unsere E1 ein am Ende knappes 3:2 gegen die SpVgg Wildenroth. Wie schon vergangene Woche haben wir es abermals nicht geschafft, unsere deutliche spielerische und vor allem individuelle Überlegenheit in Zählbares zu verwandeln.
Spieltyp:
Ligaspiel
Aufstellung:
Joshi - Lennart, Fabio, Julius, Thomas, David, Michi, Patti, Patrick, Sanel, Maurice
Tore:
15. Min - 0:1 - Thomas (Julius)
25. Min - 1:1 - Wildenroth
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28. Min - 1:2 - Michi
31. Min - 1:3 - Patrick (Julius)
49. Min - 2:3 - Wildenroth
Wieder mal war der Platz viel zu groß für ein E-Junioren Spiel, diesmal nicht nur in der Länge sondern auch in der Breite. Einige ungewöhnlich schwache Schussversuche unserer Jungs ließen bei mir zudem die Vermutung aufkommen, auch der Ball würde möglicherweise nicht ganz den Anforderungen eines Jugendfußballs gerecht werden, was sich nach kurzer Inspektion auch bestätigte. Unserer Bitte, den zu schweren Spielball noch in der laufenden ersten Halbzeit gegen einen entsprechenden Leichtball auszutauschen, kam der junge Schiedsrichter allerdings sofort nach, nur in der Halbzeitpause hatte der gegnerische Trainer etwas Mühe sein Temperament hinsichtlich dieser Maßnahme zu zügeln. Etwas unnötig, denn genau wie die Spielfeldabmessungen, die Spielzeit und die Torgröße, sollten auch die restlichen Beschaffenheiten dem Alter der Spieler angepasst sein.
1. Halbzeit (1:1)
Erneut waren wir die klar bessere Mannschaft, dominierten den gesamten ersten Durchgang fast nach Belieben, gewannen nahezu alle Zweikämpfe im Mittelfeld und konnten somit Angriff um Angriff starten. Doch im gegnerischen Drittel und besonders im Strafraum fehlte uns die letzte Entschlossenheit und vor allem die Genauigkeit im Abschluss und im Zuspiel, zu viele Pässe fanden nicht ihr Ziel, was aber auch im mangelnden Freilaufen und Anbieten seine Ursache hatte. Viel zu oft standen ein oder zwei unserer eigenen Spieler in günstiger Position frei, machten sich aber nicht bemerkbar, sondern beobachteten das Spiel.
Zu Torchancen kamen wir trotzdem, aber vor dem Tor brauchten wir einfach zu lange, um unsere Aktionen abzuschließen. Hier noch ein Dribbling, dort noch mal eine Drehung, was fehlte, war der Abschluss. Schwer wurde es natürlich auch dadurch, dass der Gegner mit fünf Mann im eigenen Strafraum verteidigte. Eine große Anzahl unserer Torchancen entsprangen somit auch zufälligen Aktionen, indem wir immer wieder versuchten, nach missglückten Befreiungsschlägen der Wildenrother zum Torabschluss zu kommen. Kein einziger dieser Versuche konnte den gegnerischen Schlussmann jedoch ernsthaft in Verlegenheit bringen. Die Führung nach fünfzehn Minuten war trotzdem aufgrund der Spielanteile hoch verdient. Thomas war es, der ein Zuspiel von Julius mit der Fußspitze gerade noch am Keeper vorbeidrücken konnte.
Die Wildenrother aber gaben sich nicht auf, und erteilten uns gar eine Lehrstunde. Sie zeigten uns nämlich, wie eine optimale Chancenverwertung aussieht. Ein einiges Mal kamen sie gefährlich vor unser Tor und besorgten damit fast mit dem Pausenpfiff den 1:1 Ausgleich.
2. Halbzeit (2:3)
Nur wenige der Vorgaben der Trainer hatten die Jungs in der ersten Halbzeit umsetzen können, in der zweiten wollten sie es besser machen. Und sie bemühten sich redlich, allein klappen wollte es nicht so recht, das Zusammenspiel blieb unsere ganz große Schwäche. So war es dann wieder eine Einzelaktion, die die vorzeitige Entscheidung bringen sollte. Aber es war einer dieser Momente, wo einem als Trainer das Herz förmlich aufgeht. Da tauchte unser Rechtsfuß Michi gut fünfzehn Meter vor dem Tor mit dem Ball am Fuß auf – am linken Fuß! Genau jenem Fuß also, den er nun seit einigen Wochen gezielt trainiert. Kurz schien Michi noch mal zu überlegen, ob er es wirklich riskieren sollte, mit links… Aber er tat es, und heraus kam ein Schuss, den die wenigsten in dieser Alterklasse überhaupt mit ihrem starken Fuß hinbekommen hätten. Für den Torwart war hier nichts zu machen, und Michi belohnte sich damit nicht nur selbst für seinen unermüdlichen Trainingseifer, sondern führte seine Mannschaft nun auf die Siegerstraße!
Drei Minuten später legte Patrick nach einem Querpass von Julius nach, und das Spiel schien entschieden. Eine Minute vor Spielende nutzen die Wildenrother allerdings einen groben Abstimmungsfehler in der Abwehr um den Anschlusstreffer zu erzielen. Dennoch, am Ende hieß es 3:2.
Fazit
Es gibt halt Tage, da will einfach nichts richtig klappen. Ein bisschen Einfluss darauf hat man allerdings auch selbst. Denn dass dieser Tag so einer werden könnte, musste man schon vor dem Spiel befürchten, als sich partout, weder in der Umkleide noch beim Warmmachen, die geforderte Konzentration einstellen wollte, die einfach nötig ist, um auf gutem Niveau Fußball zu spielen. Auch auf die Gefahr hin hier als Spaßbremse dazustehen, ohne ein Mindestmaß an Konzentration und vor allem auch Ernsthaftigkeit vor jedem Spiel geht es nicht, wenn man im Sport etwas erreichen möchte. Die Einstellung ist mindestens genauso wichtig wie die Aufstellung!
Allerdings, ein Kompliment haben sich die Spieler auf jeden Fall von mir verdient. Sie haben heute gezeigt, dass sie verstanden haben, worum es uns Trainern geht. Zwar hatten wir am Ende 3:2 gewonnen, euphorisch im Angesicht des Sieges waren die Jungs trotzdem nicht, sie wussten ihre Leistung gut einzuschätzen. Denn bei allen unseren Spielen geht es nicht ausschließlich darum, am Ende als Sieger vom Platz zu gehen – egal wie man gespielt hat. Es geht auch darum, dass die Jungs lernen, wie sie richtig gut Fußball spielen. Das haben wir heute leider nicht umgesetzt, auch wenn wir trotzdem gewonnen haben. Doch darum allein geht es eben nicht, es geht um mehr, und die Jungs haben es verstanden! Kompliment, denn das ist eine ganz schwierige Lektion. Aber es wird uns helfen, unser Ziel zu erreichen: dass die Jungs gut Fußball spielen!
Quelle: Daniel Rohn