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U13 fährt zur Oberbayrischen

Tomas Zivcic, 19.01.2009

U13 fährt zur Oberbayrischen

Die U13 gewann ein Turnier bei dem man auf „drei von acht Zylindern“ lief. Dadurch bekam dieses Turnier eine Eigendynamik die viele spannende, aber alles andere als niveauvolle, Spiele brachte und unsere Jungs an die Grenze ihrer müden Glieder und Köpfe führte.

Im ersten Spiel schnürten wir den Gegner am eigenen Strafraum ein und gingen durch ein wunderschönen Alleingang mit Anschlussbewegung von Thomas in Führung. Daraufhin verzettelte man zu viele Aktionen in die Füße der Gegner, die innerhalb von drei Minuten nicht nur zum Ausgleich, sondern auch gleich zur 3:1 Führung kamen. Das konnte man nicht mehr ausgleichen.

Das zweite und dritte Spiel wurde wieder komplett unseren Jungs überlassen und diese mühten sich redlich und mit vielen Fehlern durch beide Partien, kamen aber vor allem durch Tobi wieder in die Spur, der ohne große Unterstützung seiner Mitspieler sich die Tore selber erarbeiten musste.

Im Halbfinale bebte die Halle, nachdem Reichersbeuern mit ihrem ersten Angriff in der vierten Spielminute das 1:0 markierte. Unsere Jungs mussten also mit dem Rücken zur Wand versuchen so ruhig wie nur möglich zu bleiben und Angriff um Angriff zu fahren gegen eine angerührte Betonabwehr. Es gelang, drei Minuten vor Schluss, eine Minute vor Schluss und zwanzig Sekunden vor Schluss.  

Auch das Finale gegen den am gestrigen Tag mit Abstand besten Gegner, den FC Puchheim, befand sich bis zur letzten Sekunde auf Messers Schneide. Erst kurz vor Ende beim Spielstand von 1:1 fasste sich Ochsi ein Herz und dribbelte nach Vorne, umkurvte den ersten Gegenspieler, überlupfte den zweiten und sogar den heraus eilenden Torwart. Der Ball sprang vor der Linie auf und dann Richtung Tor, wurde dort aber von drei Puchheimern im letzten Moment und in einer undurchsichtigen Spielsituation geklärt. Der Schiedsrichter entschied 2 Sekunden vor Ende auf Siebenmeter für den SCF wegen eines Handspiels.

Zu unserem Unverständnis entschied er ebenso, Rot für den Puchheimer Spieler zu zücken, es ist wiedermal das alte Thema von Regeln und Sinnhaftigkeit. Auf jeden Fall nahm sich Ochsi der Verantwortung an und versenkte den Ball zum Sieg ins Netz.

 

Zum Turnier

Die Jungs stehen jetzt am Ende der Grundlagenausbildung, das heißt sie müssen normalerweise beidseitig sein, über ein hohes Selbstbewusstsein verfügen (da sie ja etwas am Ball können), über eine fast perfekte Technik verfügen (Schuss, Pass, An- und Mitnahme, Ballführung, Tricks)  und diese auch gezielt im Spiel anwenden, also ständig die Initiative ergreifen.

Die Besten müssen darüberhinaus diese ganzen Dinge im höchsten Tempo ausführen können. Der Stand der Ausbildung in unserer Region ist leider mehr als bedenklich. Unsere U13 hat an diesem Tag körperlich wie gestig am untersten Limit gespielt und war trotzdem in jeder Partie haushoch überlegen, da der Gegner (mit Einschränkung der Puchheimer) auch nicht einmal daran dachte zu versuchen mitzuspielen.

 

SCF : TSV Schäftlarn       2:3

SCF : MTV Dießen           5:0

SCF : TSV Otterfing         3:0

 

Halbfinale

SCF : SC Reichersbeuern  3:1

 

Finale

SCF : FC Puchheim          2:1

 

Belastung und Psyche

Um es nicht zu lang zu machen hier die Kurzform:  
a) unsere Kinder hatten einen anstrengenden Belastungstest am Freitag, und nein, sie erholen sich nicht so leicht über Nacht, es dauert sehr lange bis sich der Körper an neue Belastungen anpasst und die entstandenen Schäden repariert

b) unsere Kinder sind riesig nervös vor so einem Wettkampf, denn sie wissen genau was von ihnen erwartet wird und was passiert wenn sie nicht jedes Spiel klar gewinnen

c) unsere Jungs können wie alle Jungs in diesem Alter nicht mit Stress umgehen und schon gar nicht mit den Folgen fertig werden

d) keiner der Jungs spielt absichtlich schlecht, macht Fehler oder ist überheblich (zur Erinnerung, das machen wir Erwachsene...)

Unsere Kinder können die immense Turnierbelastung nur positiv für sich nutzen, wenn sie auch von Daheim die Lockerheit, Zustimmung und vor allem den Zuspruch auch nach „schlechten Leistungen“ erhalten. Außerdem sollte man sich immer fragen, warum sich der eigene Junge so unter Druck setzt. Ganzheitliche Ausbildung umfasst nämlich nicht nur die Bereiche Sport, Schule und Gesundheit, sondern vor allem auch die Familie. Wir Trainer brauchen unbedingt die Unterstützung, dass der Druck auch daheim abgebaut wird, wo es nur geht und der Junge positiv ermuntert wird, an sich weiter zu arbeiten. Die Jungs möchten immer den Eltern gefallen und versuchen es ihnen recht zu machen, deshalb wären Zielgespräche essentiell, damit die Jungs die Erwartungen nicht andauernd erraten müssen, und auch immer wieder wissen, das sie einfach mal durchhängen können ohne Konsequenz und ohne blöde Sprüche, unzufriedene Miene, Belehrungen jedweder Art...

Denn eines ist sicher: Die Jungs müssen aber absolut gar nichts, sie wollen und hierzu müssen wir sie animieren.

Bei vielen klappt es, bei einigen im Moment eher nicht. Daran müssen wir aber alle noch arbeiten, wenn wir die Jungs so weit wie nur möglich bringen wollen.